Hast du auch Holzfenster oder -möbel zu Hause? Dann weißt du sicherlich, dass Holz nicht nur wunderschön anzusehen ist, sondern auch eine gewisse Pflege benötigt. Deshalb musst du Holz immer grundieren. Gerade im Außenbereich müssen Holzelemente der Witterung standhalten und sind besonderem Verschleiß ausgesetzt. Eine gute Grundierung der Holzoberfläche schützt das Holz. Und auch im Innenbereich kann Holz durch grundieren ständiger Benutzung länger standhalten und abnutzen vorbeuegen. Damit du lange Freude an deinen Holzstücken hast, lohnt es sich, sie regelmäßig zu pflegen. Die meisten Holzelemente werden durch Lacke und Farben geschützt und eine Grundierung ist oft sinnvoll, um die Haltbarkeit zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
Warum muss ich Holz grundieren?
Holz ist ein sehr poröses Material und nimmt leicht Feuchtigkeit auf. Wenn du es nicht richtig behandelst, kann es schnell faulen oder sich verziehen. Das ist natürlich besonders ärgerlich, wenn du gerade ein neues Möbelstück gebaut hast oder renovierst. Eine Grundierung schützt das Holz vor Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass der Lack oder die Farbe besser haftet.
Wenn du Möbelstücke streichst, ist es wichtig, eine Grundierung zu benutzen. Besonders bei deckenden Farben und Lacken hilft die Grundierung dabei, die Oberfläche glatt zu machen und die Farbe besser haften zu lassen. Wenn du stattdessen eine dünnflüssige Lasur verwenden möchtest, ist die Grundierung ebenfalls nützlich, um Flecken zu vermeiden. Wenn das Holz frisch ist, kann es schnell zu Flecken kommen, wenn keine Grundierung verwendet wird. Deshalb musst du möglicherweise die Lasur 2-mal auftragen.
Beim Möbelbau benutzt man oft MDF-Platten. Damit die Farbe später besser hält und die Platte nicht zu viel Farbe aufsaugt, muss man sie erst grundieren. Die Grundierung trägst du in dem Fall mit einer Lackrolle auf. So bleibt die Oberfläche glatt und die Farbe sieht super aus.
Eine Grundierung hilft auch dabei, den Untergrund zu stabilisieren und die Saugfähigkeit zu reduzieren, um Farbe oder Lack besser halten zu lassen. Es bietet auch Schutz für das Holz, besonders wenn es unterschiedliche Charakteristiken hat, wie z.B. extrem fettendes oder gerbstoffreiches Holz. Wenn du ein größeres Projekt hast, solltest du am besten eine Expertenmeinung einholen.
Wetterfestes Holz
Ist eine Grundierung immer nötig?
Nein, eine Grundierung ist nicht immer erforderlich. Aber wenn du das Holz mit einem Farblack versiegeln möchstest, empfehlen wir dir, das Holz zu grundieren. Denn die Grundierung ist der Schlüssel zu einer langlebigen Holzoberfläche. Eine Grundierung – auch Primer genannt – ist eine dünne Schicht spezieller Chemikalien, die das Holz versiegeln und eine glatte Oberfläche schaffen. Wenn du dann eine Schicht Lack oder Farbe auf diese Grundierung aufträgst, haftet sie besser und hält länger.
Es gibt aber auch Holzarten, die aufgrund ihrer natürlichen Resistenz gegen Fäulnis und Insektenbefall nicht unbedingt behandelt werden müssen. Zu diesen wetterfesten Holzarten gehören:
- Lärche: Lärchenholz ist sehr robust und widerstandsfähig gegen Fäulnis und Schädlinge. Es wird häufig für Fassaden, Terrassen und Zäune verwendet.
- Robinie: Robinienholz ist sehr hart und dauerhaft und wird oft für Außenanwendungen empfohlen. Es ist auch fäulnis- und schädlingsresistent.
- Eiche: Eichenholz ist sehr widerstandsfähig und wird häufig für Außenanwendungen verwendet. Es kann jedoch mit der Zeit eine silbergraue Patina entwickeln, die nicht jedem gefällt.
- Zeder: Zedernholz enthält natürliche ätherische Öle, die es widerstandsfähig gegen Fäulnis und Schädlinge machen. Es wird häufig für Schindeln, Zäune und Terrassen verwendet.
Bitte beachte aber, dass sich auch diese Holzarten im Laufe der Zeit durch Witterungseinflüsse verfärben und verziehen können.
Welche Grundierungen gibt es für Holz?
Es gibt eine Vielzahl von Holzgrundierungen auf dem Markt. Sie unterscheiden sich in Zusammensetzung, Farbe und Anwendung. Eine der bekanntesten Grundierungen für Holzoberflächen ist die Acrylgrundierung, die auf Wasserbasis hergestellt wird. Eine andere und gern verwendete Möglichkeit, Holz zu grundieren, ist die Ölgrundierung, die auf Ölbasis hergestellt wird und besonders haltbar ist. Wenn du eine Grundierung für Holz im Außenbereich sucht, solltest du eine Grundierung wählen, die speziell für den Außenbereich geeignet ist, da sie witterungsbeständiger sein muss. Außerdem sind etwaige Ausdünstungen und Gerüche nicht so kritisch, wie im Innenraum.
- Haftvermittelnde, wasserverdünnbare Acrylgrundierung
Das Haftwunder für außen und innen
Wasserverdünnbar & Umweltschonend
Für Kinderspielzeug geeignet gemäß DIN EN 71-3
Bläueschutz
Um Holz im Freien vor Wasser und Bläuepilz zu schützen, gibt es als farblose Grundierung den Bläueschutz. Besonders für Nadelhölzer wie Fichte ist das Grundieren dagegen sehr wichtig. Der Bläuepilz macht das Holz nicht kaputt, aber es sieht nicht schön aus und nimmt dann mehr Wasser auf. Die Grundierung enthält Biozide, deshalb sollte man nicht zu viel davon verwenden. Der Bläueschutz ist auch in vielen anderen Grundierungen und Holzschutzmitteln drin.
Halböl
Das ist eine Mischung aus Terpentin- und Leinöl. Du trägst es auf das Holz auf, damit es sich vollsaugen kann, bevor du es neu lackierst. Dadurch wird es für Holzwürmer und andere Tiere schwieriger, sich im Holz anzusiedeln. Aber Vorsicht: Halböl enthält noch Ethanol, das feuergefährlich ist. Deshalb solltest du es draußen auftragen und gut auslüften lassen, damit es nicht selbst entzündet. Dann können sich die entzündlichen Gase verflüchtigen.
Imprägniergrund
Imprägniergrund ist farblos und perfekt für Fachwerke oder Dachstühle geeignet. Du kannst ihn in verschiedenen UV-beständigen Farben bekommen und er ist für alle Nachanstriche geeignet. Grundieren mit Imprägniergrund schützt das Holz gegen Wasser und Insekten, sowie vor Fäulnis und Bläuepilz.
Isoliergrund
Isoliergrund ist etwas anderes als Imprägniergrund, denn er ist weiß und schützt das Holz nicht direkt, sondern den Endanstrich. Warum? Weil einige Hölzer Inhaltsstoffe haben, die Verfärbungen auf der Oberfläche hinterlassen können. Tropenhölzer und Lärchen haben oft solche ätherischen Öle. Wenn du also Holz hast, das grünlich oder bräunlich aussieht (z.B. KDI-Holz), dann empfiehlt es sich, eine Schicht Isoliergrund darauf aufzutragen. Das sorgt dafür, dass es keine oder weniger Verfärbungen gibt.
Schnellschliffgrund
Mit der farblosen Grundierung auf Kunstharzbasis, kannst du sehr gut deine Möbel aus Holz grundieren. Mit dieser Grundierung haften der Lack mesit deutlich besser. Sie ist besonders gut für Nitro- oder Nitrokombilacke geeignet. Egal, ob du Möbel aus welchem Holz auch immer hast, das Grundiermittel passt. Nur bei Holz mit vielen Inhaltsstoffen kann es länger dauern, bis es trocknet.
Vorstreichfarbe
Für eine perfekt Lackierung nimmst du am besten eine sogenannte Vorstreichfarbe als Grundierung. Diese Farbe ist weiß und hilft, kleine Löcher und Poren zu füllen und die Oberfläche ein bisschen rau zu machen. Dadurch kann der Lack später besser halten. Die Vorstreichfarbe funktioniert nicht nur auf Holz, sondern auch auf Metall und PVC. Acryl-Vorstreichfarbe ist besonders gut dafür geeignet.
Tipp: Stirnholz bzw. Hirnholzflächen sind besonders saugfähig. Deshalb solltest du diese offenen Enden von Balken und Brettern besonders gut schützen. Hier empfiehlt es sich, mindestens drei Grundierungsschichten auf das Holz aufzutragen.
Muss eine Grundierung Lösemittel enthalten?
Es gibt im Grunde zwei Arten von Grundierungen: auf Wasser- und auf Lösemittelbasis. Wenn du schon eine Holzschutz-Grundierung auf Wasserbasis benutzt hast, solltest du nur wasserbasierte Produkte für weitere Behandlungen verwenden. Und wenn du eine Lösemittelbasis-Grundierung genommen hast, dann greifst du besser zu Lösemittelbasis-Produkten zum Lackieren.
Sofern du komplett auf Chemikalien verzichten möchtest, dann nimm eine wasserbasierte Grundierung zum Schutz des Holzes. Das hat beim Verarbeiten auch den Vorteil, dass du die benutzten Pinsel dann einfach mit Wasser auswaschen kannst.
Holz grundieren – Die Vorbereitung
Die Grundierung hilft dabei, dass die Farbe gleichmäßiger vom Holz aufgenommen wird und später keine Flecken oder Farbunterschiede entstehen. Das liegt daran, dass die Grundierung die Poren des Holzes verschließt und so verhindert, dass die Farbe an manchen Stellen stärker aufgesaugt wird als an anderen. Dadurch wird die Farbe an allen Stellen gleichmäßig aufgenommen und das Ergebnis sieht viel besser aus.
Wir gehen davon aus, dass dein Holzwerkstück grundsätzlich zum Grundieren vorbereitet ist. Also gehobelt ist und am besten einen feinkörnigen Schliff aufweist. Wenn das Holz bereits lackiert ist, musst du es natürlich abschleifen, um sicherzustellen, dass die Grundierung haften kann. Bevor du dann mit dem Grundieren beginnst, solltest du sicherstellen, dass das Holz sauber und trocken ist, um die Bearbeitung nicht zu erschweren. Reinige das Holz mit einem feuchten Tuch oder einer Bürste, um Schmutz und Staub zu entfernen.
Als Nächstes solltest du sicherstellen, dass die Umgebung, in der du arbeitest, gut belüftet ist. Grundierungen und Lacke enthalten Chemikalien, die schädlich sein können, wenn sie eingeatmet werden. Öffne Fenster und Türen oder arbeite draußen, um sicherzustellen, dass du genügend Luft bekommst. Denn alle Grundierungen enthalten Lösemittel. Diese solltest du besser nicht einatmen. Wenn du eine Beize oder eine stark ausdünstende Grundierung verwendest, solltest du eine Atemschutzmaske tragen. Beachte hierzu unbedeingt die Herstellerangaben, des Produkts, das du zum Grundieren verwendest!
Die Holzoberfläche grundieren
Jetzt kannst du mit dem eigentlichen Grundieren beginnen. Trage die Grundierung satt auf und achte darauf, dass du gleichmäßig immer nass in nass arbeitest. Trage die Grundierung in Richtung der Maserung auf und arbeite dich von oben nach unten vor. Lass jede Schicht trocknen, bevor du die nächste aufträgst. Je nach Art der Grundierung kann dies zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden dauern.
Sobald die letzte Schicht getrocknet ist, kannst du die Oberfläche des Holzes leicht anschleifen, um eine glatte und ebene Oberfläche zu schaffen. Jetzt kannst du mit dem Lackieren oder Streichen des Holzes beginnen. Beachte auch hierbei dabei immer die Anweisungen des Herstellers.