Sukkulenten sind seit einigen Jahren aufgrund ihrer schönen und ungewöhnlichen Form beliebte Deko-Elemente für Haus, Wohnung, Büro oder Garten. Gerne werden sie in verschiedene Behältnisse wie Tassen, Einmachgläser oder Teedosen gepflanzt und beeindrucken einzeln aber auch in Gruppen. Besonders für Menschen ohne den berühmten grünen Daumen können mit diesen Pflanzen etwas grün nach Hause holen. Hauptgrund ist das seltene Gießen, denn Sukkulenten können längere Zeiträume ohne Wasser gut überstehen. Aber auch für ambitionierter Hobbygärtner eignen sich die genügsamen Pflanzen für Innenräume oder auch für den Garten zum Beispiel auf einer Trockenmauer.
Inhaltsverzeichnis
Sukkulenten – Dekorative Pflanzen für die Wohnung
Sukkulenten speichern das verfügbare Wasser und überstehen deshalb längere Trockenzeiten. Die außergewöhnliche Optik faszinieren viele Menschen und so sieht man die pflegeleichten Sukkulenten an vielen Stellen. Auch kleine Ableger lassen sich wunderbar in Tassen, Gläser oder Teedosen pflanzen.
Man könnte fast meinen, dass die Pflanzen von einem anderen Planeten stammen. Auf unserer Erde jedoch sind Sukkulenten auf allen Kontinenten zu finden. Sie stammen aus Regionen, an denen wenig Regen fällt und sie das verfügbare Wasser in ihren Blättern, Stämmen oder Wurzeln speichern. Die Bezeichnung der Pflanzengruppe stammt vom lateinischen Wort „suculentus“ ab, was soviel wie „saftreich“ oder „fleischig“ bedeutet.
Sukkulenten – die genügsamen Pflanzen sind voll im Trend
Der pflegeleichte Pflanzentrend der Sukkulenten begeistern Pflanzenfreunde auf der ganzen Welt. Früher wurden die Pflanzen wenig Beachtung geschenkt, aber seit ein paar Jahren werden die bizarren Zimmerpflanzen heute regelrecht gehypt. Ob es nun an ihren Eigenschaften oder eher am Aussehen liegt, dass die Pflanzen nun in trendigen Cafés oder Restaurants sieht, darf jeder selber entscheiden.
Sukkulenten speichern Wasser
Die Sukkulenten sind keine eigene Pflanzenfamilie, sondern die dazugehörenden Pflanzen haben die Eigenschaft, wasserspeicherndes Gewebe zu haben. Die Blattsukkulenten speichern das Wasser in den dickfleischigen kleinen, kugeligen oder walzenförmigen Blättern. Dadurch verringert die Pflanze ihre Verdunstungsoberfläche und hat häufig Blätter, die zusätzlich von einer Wachsschicht überzogen sind. Beides verringert den Wasserverbrauch. Die korkige Rinde wirkt als Isolierung und Stammsukkulenten wie der Kaktus besitzen dicke und saftige Sprosse.
Sukkulenten-Arten
Die vielfältigen Gestalten der Sukkulenten lassen sich in folgende Arten einteilen: Wurzel-, Stamm- und Blattsukkulenten. Hier tauchen auch Arten auf, die nicht im üblichen als Sukkulenten bekannt sind. Kakteen und Sukkulenten sind miteinander verwand, denn die meisten Kakteen sind Sukkulenten. Nicht alle Arten sind winterhart. Es gibt auch einige Arten, die Temperaturen unter null Grad Celsius ohne zusätzliche Hilfe überstehen.
Wurzelsukkulenten
Die Wurzelsukkulenten treten wesentlich seltener auf als Blatt- oder Stammsukkulenten. Wie der Name schon sagt, ist hier der Wasserspeicher im Gewebe der Wurzel. Dadurch verdunsten Wurzelsukkulenten weniger und sind nicht so anfällig für Fressfeinde. Einige Arten der Gattung Oxalis (Oxalidacea) sind Wurzelsukkulenten.
Stammsukkulenten
Bei den Stammsukkulenten dient der Stamm als Wasserspeicher. Meistens fehlen diesen Sukkulenten die Blätter und die Aufgabe der Photosynthese übernimmt ebenfalls der Stamm. Kakteen gehören zu den bekanntesten Stammsukkulenten, aber auch einige Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) gehören zu dieser Art der Sukkulenten.
Blattsukkulenten
In sehr trockenen und heißen Gebieten finden sich besonders viele Blattsukkulenten. Hier speichert die Pflanze das Wasser in den Blättern und verhindert dadurch gleichzeitig eine Überhitzung der Blätter. Zu den Blattsukkulenten gehören unter anderem die auf den Kanarischen Inseln vorkommende Pflanzengattung Aeonium.
Winterharte Sukkulenten
Bevor du dein Schmuckstück den frostigen Temperaturen aussetzt, solltest du dich vorher informieren, ob just diese Pflanze winterhart ist. Manche Züchtungen wurden so gezüchtet, dass sie winterhart sind, aber eine Garantie können wir dir nicht geben. Unter anderem haben folgende Arten winterharte Sorten:
- Mittagsblume (Delosperma)
- Fetthenne (Sedum)
- Hauswurz (Sempervivum)
- Donarsbart (Jovibarba)
- Feigenkakteen (Opuntien)
Pflege von Sukkulenten
Trockenphasen sind für die Überlebenskünstler kein Problem. Sukkulenten verzeihen dir auch mal, wenn du dich nicht an die Pflegeanleitung hältst. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen. Mit ihren fleischigen Blättern und Stängeln speichern sie Wasser und verdunsten über ihre Blätter nur wenig Feuchtigkeit. Dadurch überstehen sie einen Sommer auch auf dem Südbalkon – oder auch den Sommerurlaub, es sei denn, dass die Gießhilfe über die Pflanze Bescheid weiß.
Die Sukkulenten, die im Garten sein dürfen, musst du nicht gießen – außer bei einer ungewöhnlichen Trockenperiode. Die Pflanzen die an regengeschützten Plätzen und im Zimmer aufgestellt werden, werden erst wieder gegossen, wenn die Erde gut abgetrocknet ist. Gedüngt muss nur sehr selten in sehr schwacher Dosis oder mit einem Dünger, der speziell für Kakteen oder Sukkulenten geeignet ist.
Bei einzelnen Pflanzen sind vielleicht noch ein paar Unterschiede im Gießintervall, aber eigentlich ist der wichtigste Punkt, dass die Erde trocken gehalten wird. Die meisten Verluste bei Sukkulenten sind sehr oft auf zu häufiges Gießen oder gar Staunässe zurückzuführen. Im Winter sollten die Pflanzen an einem trockenem und hellen Ort aufbewahrt werden. In der Regel brauchen sie in diesem Zeitraum deutlich weniger Wasser als in der Wachstumsphase im Sommer.
Sandiges Substrat ist ideal
Damit sich die Sukkulenten wohlfühlen, sollte das Substrat einen hohen Sandanteil haben. Die übliche Blumenerde, die für den Balkon oder Topfpflanzen verwendet wird, eignet sich nicht für die sonst genügsamen Pflanzen.
Für das Substrat haben die meisten Züchter ein eigenes Rezept auf das sie setzen. So mögen die meisten Sukkulenten ein Substrat aus zwei Teilen Erde, einem Teil Sand und einem Teil Lavagranulat, das man selbst ganz einfach mischen kann. Im Fachhandel wird oft noch Spezialerde für Kakteen und Sukkulenten angeboten, die je nach Geschmack mit etwas Sand gemischt werden kann.
Besonders wichtig ist es bei den Sukkulenten-Pflanzen, dass die Abzugslöcher nicht verstopfen und die Drainage funktioniert. Üblicherweise bietet es sich an, eine Tonscherbe auf das Loch des Gefäßes zu legen. In Gefäßen ohne Loch kann ebenfalls im unteren Teil Tonscherben platziert werden, sodass die Wurzeln nicht im Wasser stehen. Empfohlen wird jedoch ein Topf mit Loch zu wählen, denn bei Staunässe neigen die Pflanzen dazu, dass ihre Wurzeln sehr schnell verfaulen.
Sukkulenten richtig gießen
Neben dem richtigen Gießen mögen die Sukkulenten einen vollsonnigen Platz am Südfenster, im Gewächshaus oder an der Trockenmauer im Garten. Bei Arten mit einer weißen, grauen oder blauen Oberfläche, sollte auf einen hellen Standort geachtet werden. Die Pflanze reagiert bei einem ungünstigen Standort und entwickelt unnatürlich verlängerte Triebe. Gerade in der Wachstumsphase vom Frühjahr bis Herbst sollten die Sukkulenten regelmäßig – aber nicht oft – gegossen werden. Wichtig ist, dass das Substrat komplett ausgetrocknet ist, bevor das nächste Mal gegossen wird.
Kalkarmes Wasser verwenden
Damit der Kalkgehalt im Substrat nicht unnötig erhöht wird, solltest du kalkfreies Wasser, also Regenwasser oder abgekochtes Leitungswasser nutzen. Überschüssiges Wasser im Untersetzer oder Übertopf sollte unbedingt entfernt werden. Im Winterhalbjahr benötigen die Sukkulenten relativ wenig Wasser.
Sukkulenten einfach vermehren
Die meisten sukkulenten Pflanzen lassen sich leicht vermehren. Nebensprosse, sogenannte Kindel (hat nichts mit Amazon zu tun), lassen sich mit einem scharfen Messer abtrennen und in kleine Pflanzgefäße setzen. Aber auch einzelne Blätter bilden schnell Wurzeln. Am besten lässt man die Schnittfläche des abgetrennten Blatts trocknen, bevor man es auf das Substrat legt. Gepflegt werden die Nebensprosse und die einzelnen Blätter wie normale Sukkulenten. Nach einiger Zeit bilden sich neue Wurzeln und daraus dann eine neue Pflanze. Die beste Zeit um Sukkulenten zu vermehren ist von Frühjahr bis Sommer. Die Erde lediglich etwas anfeuchten und die zukünftigen Pflanzen noch nicht in die pralle Sonne legen/stellen, sondern etwas in den Schatten stellen.
Sukkulenten pflanzen
Im Gegensatz zu den klassischen Pflanzen lassen sich Sukkulenten in kleinste Gefäße pflanzen. Hier ist deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt und du kannst die Sukkulenten auch in ungewöhnlichen Pflanzgefäßen wie zum Beispiel in ausgedienten Schuhen, in Dosen oder einer Tasse pflanzen. Ganz wichtig ist es eine durchlässige Erde zu verwenden, wie z.B. spezielle Kakteenerde oder mit Sand vermischte Blumenerde. Ablauflöcher sind Pflicht und eine zusätzliche Schicht aus Kieselsteinen oder Blähton ist empfehlenswert. Damit die Blätter der Sukkulenten nicht von unten verfaulen bietet es sich an, die oberste Schicht mit etwas Kies oder groben Sand abzudecken.
Winterschutz
Während der Winterzeit schätzen Sukkulenten eher kühle, aber weiterhin helle Standorte. Auch wenn die Sonne tief steht, freuen sie sich über einen Ausblick aus dem Südfenster. Sukkulenten die gerne im Garten auf Trockenmauern gepflanzt werden, wie Hauswurz und Fetthenne sind frosthart und bleiben auch im Winter im Garten. Wenn die Sukkulenten in Töpfen stehen, solltest du die Gefäße an einen geschützten und regensicheren Ort stellen. Die winterliche Nässe schadet den Pflanzen mehr als die niedrigen Temperaturen.
Oft gestellte Fragen zu Sukkulenten
Nein, aber auch wenn die Sukkulenten vorallem in Wüstengegenden vorkommen, so vertragen einige Arten frostige Temperaturen im Winter. Folgende Arten kannst du im Garten pflanzen: Opuntien, Yucca, Supervivum und Escobaria.
Ja, aber nicht alle Sukkulenten sind Kakteen. Kakteen machen nur einen kleinen Teil der Sukkulenten aus.