Hat man es sich mit dem Kuchen auf der Terrasse oder Garten gemütlich gemacht und kann es schon mal schwirren. Gerade im Spätsommer kommen einen die schwarz-gelben Insekten unangenehm nahe und tummeln sich um Bier, Fleisch und Kuchen. Hier erfährst du alles wissenswerte über die kleinen Insekten und wie du sie vertreiben kannst.
Inhaltsverzeichnis
Welche Wespenarten gibt es?
Weltweit gibt es über 61 Arten von Wespen. In unseren Breiten, in Mitteleuropa, kommen davon ca. elf Arten der Echten Wespen vor. Unter anderem die Deutsche Wespe, die Gemeine Wespe, (die Feldwespe) und die Hornisse. Alle mitteleuropäischen Arten haben die wespentypische schwarz-gelbe Warnfärbung, bei Hornissen können auch Rot- oder Rotbraunetöne hinzukommen. Nur die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe bilden größere Völker und kommen den Menschen sehr nahe. Gerade im Spätsommer schwärmen einzelne Arbeiterinnen nach der Nestauflösung durch die Gegend auf der Suche nach Nahrung. Die Wespen leben in der Regel in einem Wespenstaat mit einer Wespenkönigin.
Liste der Mitteleuropäischen Wespen
- Hornisse (Vespa crabro)
- Mittlere Wespe (Dolichovespula media)
- Waldwespe (Dolichovespula sylvestris)
- Waldkuckuckswespe (Dolichovespula omissa)
- Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica)
- Norwegische Wespe (Dolichovespula norwegica)
- Falsche Kuckuckswespe (Dolichovespula adulterina)
- Rote Wespe (Vespula rufa)
- Österreichische Kuckuckswespe (Vespula austriaca)
- Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)
- Deutsche Wespe (Vespula germanica)
Die Wespenkönigin
Die Königin der Deutschen Wespen ist bis zu 2 cm groß, während ihre Arbeiterinnen nur zwischen zwölf und sechzehn Millimeter und die Drohnen (Männchen) dreizehn bis siebzehn Millimeter auf das Lineal bringen. Oft erkennt man sie an dem kräftigeren Körperbau. Im Spätsommer schlüpfen die zukünftigen Wespenköniginnen und werden von den Drohnen begattet. Die Wespenkönigin beginnt ihre Arbeit nach dem Winterschlaf mit der Suche für einen passenden Nest-Platz und beginnt dieses zu bauen und die Eier zu legen. Dem Grundstein für ihren eigenen Wespenstaat.
Wie nisten Wespen?
Die einzelnen Wespenarten haben unterschiedliche vorlieben für den Platz des Wespennests. Besonders geschützt Arten bauen ihr Nest an Bäumen oder Hecken. Meistens bevorzugen Wespen dunkle Höhlen oder Hohlräume um ihr Wespennest zu bauen.
Wespennest
Die Wespennester bestehen meist aus einer papierartigen Masse. Oft wird morsches, trockenes Holz verwendet und die Nester sind grau. Oft findet man die Nester im Dachboden, Gartenhäuschen, Garage oder auch im Rolladenkasten. Alte Nester werden dabei nicht wieder besiedelt.
Wespen mit langen Beinen?
Die Gallische Feldwespe (Polistes dominula) unterscheidet sich zu den häufig vorkommenden Wespen durch ihre recht langen Beine, die beim Fliegen auffallend nach unten hängen. In der Regel sind diese Feldwespen friedliche Wespen und wirken mit ihren langen Beine eher unbeholfen. Die grundsätzlich Friedlichen Insekten können bei Gefahr auch stechen, halten aber ansonsten den Abstand zu den Menschen ein. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Verbreitungsgebiet der wärmeliebenden Insekten richtung Norden bis Dänemark ausgebreitet.
Wespenlarven
Im Wespennest legt die Wespenkönigin in die Brutzellen ihre Eier ab. Nach ca. fünf Tagen – abhängig von der Temperatur – schlüpfen aus den Eier die Larven die von den Arbeiterinnen gefüttert werden und nach ca. neun Tagen sich verpuppt und damit zur Wespe wird. Bei warmen Verhältnissen kann die Wespe schon nach 12 Tagen aus der Puppe schlüpfen, bei kühleren Tagen dauert es bis zu 20 Tage.
Stehen Wespen unter Naturschutz?
Die Insekten stehen – wie viele Tiere – unter allgemeinen Naturschutz und dürfen nicht beunruhigt, gefangen, verletzt oder getötet werden. Auch ein Wespennester dürfen nicht einfach entfernt oder umgesiedelt werden. Nur in Ausnahmefällen dürfen die Nester entfernt werden, wie z.B.:
- Wespenallergien
- kleine Kinder
- Tiere die von Wespen bedroht werden
Was haben Wespen für einen Nutzen?
So, Blütennektar wird schon mal nicht gesammelt. Aber welchen Nutzen haben dann die kleinen Plagegeister? Ebenso wie die Biene bestäubt die Wespe die Blüten im Garten und ermöglichen so eine Obsternte. Daneben fangen sie andere Insekten und verfüttern diese an die Nachkommen und räumen etwas auf im Insektenparadies Garten.
Was ist der Unterschied Wespen und Bienen?
Die kleinen Insekten werden gerne zusammengenannt, aber unterscheiden sich in mehreren Merkmalen:
Aussehen
Die Wespen haben meist einen auffälligen schwarz-gelb gestreiften Körper. Das auch Bienen dieses leuchtende Muster aufweisen, kommt fälschlicherweise von der Kinderzeichentrickserie Biene Maja. Bienen sind stärker behaart als die Kollegen von den Wespen, haben aber manchmal trotzdem die hell-dunklen Streifen – aber eben nicht so leuchtend wie die Biene Maja und der Willy.
Pollensammler Biene
Die Biene ernährt sich von Blütennektar und Pollen und haben deshalb einen Saugrüssel. Die Wespen hingegen hat ein beißendes Mundwerkzeug mit dem sie Insekten verspeisen oder sich über ein liegengebliebendes Würstchen hermacht.
Stachel
Beide Insekten haben eine Stachel. Jedoch verwendet die Wespe ihren Stachel auch zum Jagen, während die Biene ihren Stachel nur im Notfall einsetzt und ihn beim Stechen verliert und stirbt.
Wann sind Wespen aktiv?
Wespen sind in der Regel von Mai bis September aktiv und erfreuen sich von süßen Säften – ein Radler darf es auch mal zwischendurch sein. Besonders aktiv werden sie ab Juli, denn dann legt die Köigin biszu 300 Eier am Tag. Im September haben die Arbeiterinnen ihren Zweck erfüllt und suchen sich noch etwas Süßes zum Lebensabend.
Nachtaktiv sind Wespen im Gegensatz zu Hornissen nicht. Der laue Sommerabend kann in der Regel ungestört von den kleinen Insekten genossen werden.
Wespen vertreiben
Grundsätzlich werden Wespen im Sommer und Spätsommer lästig. Um Wespen nicht unnötig anzulocken kann man die Nahrungsmittel abdecken oder verschließen. Manchmal kann man Wespen auch vorab auf eine falsche Fährte locken und ihnen ein kleines Stück Fleisch anbieten – dann sollten sie erstmal beschäftig sein.
Wespenstich
Fast jeder hat es schon erlebt. Man setzt sich hin oder bewegt den Arm und schon hat es gestochen. Meistens ist der Stich nicht lebensgefährlich und kann mit etwas Glück schnell behandelt werden. Bei einem allergischem Schock sollte sofort der Notarzt gerufen werden.