Sobald der Herbst die Bäume in schöne Brauntöne kleidet, solltest du daran denken, deine Balkonpflanzen winterfest zu machen und sie vor Frost und Kälte schützen. Denn alle Balkonpflanzen benötigen deine Hilfe, um über den Winter zu kommen. Das gilt selbst dann, wenn es sich um winterharte Balkonpflanzen handelt.
Wir geben dir hier einige wertvolle Tipps, um deine Balkonpflanzen winterfest zu machen, aber auch darüber hinaus, denn es macht beispielsweise nicht für alle Pflanzen Sinn zu versuchen, sie über den Winter zu bekommen.
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Grundsätzlich gilt eigentlich für alle Balkonpflanzen, dass sie so lange es geht draußen an der frischen Luft sein sollten. Also nur eine möglichst kurze Zeit nach innen in die Wohnung beziehungsweise in das Haus oder die Garage gestellt werden sollten. Wenn du deine Pflanzen nach innen nimmst, dann achte darauf, dass du möglichst lichtdurchflutete, helle Räume für sie findest. Die Räume sollten für die Balkonpflanzen angenehm temperiert sein, was dann aber eben bedeutet, dass dein Wohnzimmer nicht der richtige Ort ist, um sie winterfest unterzubringen. Denn die Pflanzen bevorzugen Temperaturen im einstelligen Bereich.
Du musst ja aber gar nicht alle Pflanzen hineinnehmen, denn es gibt viele winterharte Balkonpflanzen, die auch draußen gut überleben können. Eine schöne Auswahl solcher winterharten Balkonpflanzen zeigen wir dir weiter unten. Doch zunächst mal stellt sich die Frage, welche Balkonpflanzen muss man überhaupt winterfest machen und welche sind gar nicht dafür gedacht zu überleben?
Inhaltsverzeichnis
Welche Balkonpflanzen können überwintern?
Alle einjährigen Sommerblumen – hier verrät es der Name schon -, wie etwa Korn- und Sonnenblumen, aber auch Tomaten und anderes Gemüsearten sind nicht dafür ausgelegt, am nächsten Frühling wieder zu erstrahlen. Auch wenn es bei manchen Sorten theoretisch möglich wäre, sie winterfest zu machen, so lohnt es sich bei diesen Balkonpflanzen doch eigentlich nicht, denn frisch ausgesät respektive als Setzling gepflanzt im Frühjahr sind sie viel fitter und schneller wieder schön und prächtig und tragen schneller wieder frische Früchte.
Bei den sehr beliebten Balkonpflanzensorten, wie Fuchsia, Geranien und den vielen Margeriten ist das so eine Sache, sie können durchaus relativ lange draußen bleiben, da sie mit Temperaturen, die bei uns im Winter ganz normal sind, absolut gut zurechtkommen. Wir reden von einstelligen Plusgraden, also so zwischen 4 und 9 Grad Celsius. Aber sicherer ist es, sie drinnen winterfest zu machen und in einem hellen, nicht zu warmen Raum überwintern zu lassen. Denn spätestens, wenn der Frost kommt, muss auch diesen Balkonpflanzen geholfen werden.
Balkonpflanzen zurückschneiden
Am besten schneidest du deine Balkonpflanzen noch behutsam zurück, bevor du sie reinholst. Gießen musst du dann übrigens auch nur noch sehr behutsam, denn ist ganz wichtig, dass die Pflanzen nie im Wasser stehen oder permanent feucht sind.
Oliven, Oleander, Lorbeer und alle mediterranen Kräuter sowie Gehölze können sogar leichten Frost vertragen. Die Temperatur sollte aber nicht unter minus fünf Grad Celsius fallen. Ab dann wird es doch sehr kritisch und auch diese Balkonpflanzen sollten winterfest gemacht werden, indem du sie nach innen bringst. Und für diese mediterranen Balkonbewohner gilt ebenfalls, ihr Winterquartier drinnen sollte kühl und hell sein.
Sobald es die Außentemperaturen wieder zulassen, bringst du Oleander und Co. am besten schnell wieder nach draußen. Denn für sie gilt noch mehr, dass sie so lange es geht draußen an der frischen Luft sein sollten. Also nur kurz in das Haus oder die Garage gestellt werden sollten.
Vorsicht bei Südfrüchten
Vielen Balkonpflanzen sind Knollengewächse. Dazu gehören zum Beispiel die sehr beliebten Begonien oder Dahlien. Und diese sind ausgesprochen robust und langlebig. Deshalb kann man sie gut und einfach winterfest machen. Dazu entfernst du sie, sobald es draußen frostig wird, aus dem Topf und säuberst die Wurzelknolle. Alle lose Erde sollte locker entfernt werden. Du solltest ihre Stängel bis auf Fingerlänge zurückschneiden. Wenn das verbliebene Erdreich getrocknet ist, packst du es in Zeitungspapier ein oder nutzt eine Papiertüte, auch ein Karton funktioniert gut. Wasser braucht die Pflanze jetzt nicht mehr. Im Gegenteil, du solltest ab und an nachschauen, dass sich kein Schimmel bildet. So einfach hast du auch diese Balkonpflanzen winterfest gemacht.
Vorsicht ist geboten bei Südfrüchten wie dem Zitronen- und Orangenbäumchen. Sie sind ähnlich wie alle Tropenpflanzen etwas empfindlicher und sollten deshalb zeitiger ins Haus gebracht werden. Das heißt, sobald die Temperatur draußen unter zehn Grad Celsius fällt, ist es angebracht, ihnen eine schöne, helle und nicht zu kalte Winterbehausung bereitzustellen. Übrigens gilt das auch für Basilikum, der am Mittelmeer verortet wird, aber ursprünglich aus dem tropischen Asien kommt.
Tipp: Wenn du viele tropische und andere Pflanzen hast, die keinen Frost vertragen, frag doch bei einem Gärtner in deiner Nähe nach. Oft bieten sie die Möglichkeit, die Balkonpflanzen winterfest im Gewächshaus unterzustellen.
Wie kannst du deine Balkonpflanzen winterfest machen?
Es gibt widerstandsfähige, robuste Balkonpflanzen, denen Minusgrade nichts ausmachen. Sie überstehen den Winter ohne größere Schwierigkeiten, wenn er nicht all zu kalt ist. Aber wir empfehlen dir, durch entsprechend vorsorgende Maßnahmen deine Balkonpflanzen zusätzlich winterfest zu machen, indem du sie von klein auf sukzessive an die Kälte gewöhnst, sodass sie sich abhärten und auf die kalte dunkle Zeit vorbereiten können. Damit deine Pflanzen schön stark und widerstandsfähig werden, empfehlen wir auch, sie mit ausreichend Flüssigdünger zu versorgen. Das heißt je da Pflanze wöchentlich oder zumindest alle zwei Wochen einen kleinen Schluck Flüssigdünger geben. Das hilft nicht nur beim Gedeihen, sondern unterstützt auch beim Bilden der wichtigen Abwehrkräfte, sodass Frost und Kälte den Pflanzen weniger anhaben kann.
Wenn du deinem Oleander, Lavendel oder Buchsbaum auf dem Balkon lässt, solltest du darauf achten, dass sie nicht zu sehr im Wind stehen. Gegebenenfalls musst du die Pflanzen vielleicht umziehen oder einen Windschutz installieren, damit deine winterharten Lieblinge auch tatsächlich den Winter überstehen. Da es gerade im Herbst, wie wir alle wissen, oft sehr windig und stürmisch ist, empfehlen wir, hochgewachsene Balkonpflanzen am Geländer oder mit einer Stange zu sichern. Vielleicht kannst du den Buchsbaum an einer Rankhilfe anbinden oder sogar direkt an der Hauswand. Es kann auch helfen, die Kübelpflanzen mit ihren Töpfen nah aneinander zu stellen und dann zusammenzubinden. Dabei musst du aber achtsam vorgehen, damit die Pflanzen nicht eingeschnürt werden und verletzt werden.
Vor Kälte schützen ist as A und O
Ganz klar, das Wichtigste, wenn du deine Pflanzen draußen lässt, ist dafür zu sorgen, dass die Wurzeln vor Frost und Kälte geschützt werden. Denn die Pflanzen sind an ihren Wurzeln besonders empfindlich. Wie machst du das am besten? Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, und je nachdem, was für dich am besten geeignet ist, kannst du dich für eine oder auch eine Kombination aus mehreren entscheiden.
Ein sehr einfach umzusetzender Tipp ist, die Balkonpflanzen „aufzubocken“. Hintergrund ist die Kälte, die vom Boden durch den Topf ins Wurzelreich kriecht. Und genau das kannst du ganz gut unterbinden, indem du den Topf in die Luft bringst. Zum Beispiel mittels Holzklötzchen. Vielleicht kann ja dein Kind ein paar Bauklötze erübrigen 😊 Du kannst aber auch Styropor unterlegen, dann aber vielleicht eine Platte, die kleiner ist im Durchmesser als der Topf, damit man sie nicht sieht. Denn sicher willst du auch im Winter einen schönen Balkon haben. Übrigens haben wir weiter unten noch ein paar weitere Tipps, wie du zu einem gemütlich und ansehnlichen Winterbalkon kommst. Doch jetzt widmen wir uns erstmal weiter deinen Balkonpflanzen und wie du sie winterfest bekommst.
…und doppelt hält besser
Was auf jeden Fall immer gut funktioniert ist, die Balkonpflanze samt Topf in einen geflochtenen Korb, eine Holzkiste oder auch ein anderes Übergefäß zu geben. Allein die entstehende Doppelwandung führt schon zu einer gewissen Isolation, die hilft, das Wurzelwerk deiner Balkonpflanze vor der winterlichen Kälte zu schützen. Aber damit das wirklich wirkt, solltest du den Zwischenraum zwischen Topf und winterfestem Übergefäß mit Isolationsmaterial ausfüllen. Dazu eignet sich natürlich Laub, das du zum Beispiel draußen im Stadtpark sammeln kannst, genauso wie Holzwolle und Stroh. Beides kannst du in jedem Baumarkt oder Gartencenter kaufen. Wenn du Geld sparen möchtest, kannst du aber auch ausgediente Kleidungsstücke, einen Bettbezug oder andere Textilien verwenden, um die isolierende Zwischenschicht zu erzeugen.
Bedecke die Erde mit Stroh oder Reisig und isoliere so zusätzlich die sensiblen Wurzeln von oben, gerade wenn der kalte Wind über die Oberfläche streicht ist das wichtig. Um noch mehr Schutz an wirklich kalten Tagen, oder wenn du in einer Region wohnst, wo der Winter grundsätzlich etwas härter ist, zu bieten, kannst Jutestoff oder Kokosmatten um den Topf legen und so das Erdreich mit den Wurzeln wirklich ausreichend warmhalten. Du könntest auch einfach Luftpolsterfolie nehmen, aber das schaut ja nun nicht wirklich hübsch aus.
Manchmal sieht man, dass Leute ihre Balkonpflanzen in Plastiktüten hüllen oder mit Kunststofffolie umwickeln. Das ist aber überhaupt keine gute Idee! Das kann nämlich dazu führen, dass deine Pflanze zu faulen anfängt und Licht bekommt sie dadurch auch weniger.
Besser ist es, sich ein leichtes, extra dafür geeignetes Gartenvlies zu besorgen und dieses vorsichtig über die Balkonpflanze zu legen. Ein Mäntelchen aus Vlies wirkt Wunder.
Vergiss nicht zu gießen!
Mindestens ebenso wichtig wie deine Balkonpflanzen vor der winterlichen Kälte und den stürmischen Herbstwinden zu schützen ist, alle Pflanzen regelmäßig und ausreichend zu gießen. Wie auch im Sommer gilt, an sonnigen Tagen morgens gießen, damit das Wasser aufgenommen wird, bevor es zu viel verdunstet. Selbst wenn die Erde gefroren ist brauchen die Pflanzen Wasser, die Wurzeln nehmen es trotzdem auf. Mach einer sagt, die wenigsten Balkonpflanzen erfrieren im Winter, die meisten verdursten. Also gib Acht und sorge dich um deine schönen Pflanzen, dann hast du im nächsten Frühjahr und Somme wieder ganz viel Freude mit ihnen. Damit das auch wirklich klappt haben wir dir noch eine konkrete Checkliste gemacht, wie du deinen Balkon winterfest bekommst.
Wie wird dein Balkon auch im Winter hübsch?
Dein Balkon muss im Winter auch nicht traurig und trostlos aussehen, denn es gibt jede Menge winterharte Balkonpflanzen, die dir auch in der kalten Jahreszeit einen sehr schönen Balkon bereiten. Schau dir einfach noch unsere Zusammenstellung schöner winterharte Balkon und Kübelpflanzen hier an.
Mit schön herbstlichem Laub, Tannenzweigen und etwas Stroh, das alles wie oben beschrieben zum Schutz deiner Pflanzen dient, kannst du dir einen wunderschönen, winterlich kuscheligen Balkon einrichten. Ein zusätzliches Vogelhäuschen lockt die süßen Zwitscherer an und sorgt für Leben auf deinem Balkon. Futterstationen gibt es ja unzählige. Beachte aber bitte, dass es manchmal verboten ist Vogelhäuschen aufzustellen und das Füttern macht auch keineswegs immer Sinn. Wenn dich das genauer interessiert empfehlen wir diesen Link des Tierschutzbundes. Das Füttern von Tauben, Möwen und Krähen ist übrigens oft nicht erlaubt.
Genieße dein Werk!
So, wenn das alles erledigt ist geht es ja auch schon mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Also los geht es mit schöner Dekoration wie Lichterketten und Lampions. Nadelbäumchen im Topf mit Kugeln, Lametta oder hübschen Schleifen, Rentierschlitten, Nussknacker aus Holz oder Windlichter machen deinen Balkon zum Winterweihnachtstraum! Genieße ihn bei einer heißen Tasse Glühwein oder Kakao mit Schuss (geht natürlich auch ohne). Das aber vielleicht eher von innen betrachtend durchs Fenster beziehungsweise Terassentür, wenn es draußen doch arg kalt ist. Auf jeden Fall wünschen wirr dir viel Freude und eine gute stille und besinnliche Winterzeit.