Als Heimwerker wollen wir natürlich möglichst viel selber machen. Und so ist auch logisch, dass wir ein Garagentor, oder ein Holztor zum Beispiel für die Einfahrt, selber bauen möchten. Das ist auch gar nicht so kompliziert, wie du vielleicht erstmal denkst. Im Grunde ist es vergleichbar mit dem Bau einer Tür. Allerdings ist ein Garagentor deutlich größer und deshalb solltest du den zeitlichen Aufwand nicht unterschätzen.
Inhaltsverzeichnis
Was du brauchst
- Rahmenleisten
- Verschalungsbretter
- Bandscharniere
- Winkelbänder
- Schlosseinheit
- Verschlussriegel
- Nägel und Schrauben
- Leim
Holztor mit Flügeltüren selber bauen
Wenn du ein individuelles Garagentor möchtest und Spaß am Heimwerken hast, dann ist das Selberbauen eines Garagentors aus Holz eine gute Alternative für dich. Holz ist als Werkstoff hervorragend geeignet, aber du kannst auch einen Metallrahmen und Zargen aus Metall verwenden. Auch Kunststoff lässt sich als Verschalung hernehmen. Doch komplett aus Holz ist die Fertigung am einfachsten.
Wir zeigen die hier Schritt für Schritt, wie du ein Garagentor aus Holz selber bauen kannst. Los geht’s!
1. Planung
Bevor du mit dem Baum deines Garagentors beginnst, solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, dein Tor gut zu planen. Bedenke dabei, alle notwendigen Maße zu nehmen und die nötigen Freiräume für die Flügeltore sicherzustellen. Ein Garagentor sollte mindestens eine Breite von 2 Metern haben, damit ein Auto auch gut hineinpasst. Aber du bist bei deinem Projekt Garagentor natürlich frei und kannst, sofern es deine Platzverhältnisse und Budget zulassen, dir ein viel größeres Garagentor selbst bauen.
Tipp: Vermeide den Fehler, bei der Gesamtbreite deines Tores die Zargen, Scharnierbreite und Dicke des Torblattes nicht von der Durchfahrbreite abzuziehen.
Bei der Planung deines Holztores empfehlen wir eine Skizze mit allen Teilen des Tores anzufertigen. So gehst du automatisch im Geist alle Schritte der Herstellung durch und die Wahrscheinlichkeit, dass dir bereits bei der Vorbereitung etwaige Fehler auffallen ist hoch. Eine konkrete Konstruktionszeichnung ist natürlich noch besser.
Übersicht Garagentore – Garagentorarten im Überblick
Varianten
Du hast grundsätzlich zwei Möglichkeiten beim Bau deines Garagentores aus Holz vorzugehen. Üblich ist es, die beiden Flügeltore liegend zu bauen und dann, nach Fertigstellung in die Aufhängungen der Zarge einzuhängen. Hierbei ist es aber wichtig, dass deine Aufhängung oder die Scharniere eine Nachjustierung ermöglichen. Andernfalls hast du ein Problem, wenn nicht alles hundertprozentig passt.
Eine Alternative zum Bau eines Holztores ist daher, die Flügel direkt im eingebauten Zustand zu fertigen. Unsere Grafiken zeigen dir, wie dann im Prinzip der Ablauf ist. Vorteil ist bei dieser Methode, dass du direkt auf Passung arbeitest und daher kein späteres Justieren notwendig ist.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau eines Garagentores
1. Die Zargen einbauen
Die Zargen halten das Garagentor und müssen stabil im Mauerwerk verankert sein. Wenn du Zargen aus Holz hast und diese auf dem Boden abstützen willst, bedenke wie immer bei solchen Ausführungen, dass du das Holz mit einem Balkenschuh oder ähnlichem schwebend über dem Grund montierst, um die tragende Struktur vor Nässe und Fäulnis zu schützen.
Achte unbedingt darauf, dass deine Zargen gut ausgerichtet sind. Die Verwendung einer Wasserwaage ist hier ein Muss!
2. Den Rahmen bauen
Hier ist es sehr wichtig, dass du schon bei der Planung darauf achtest, dass der Rahmen ausreichend stabil ist, um das Gewicht des ganzen Tores zu tragen. Deshalb haben wir in unserem Beispiel Stützhölzer eingebracht. Mit einer solchen Konstruktion aus Querstreben kannst du sicher sein, dass dein Tor wirklich tragfähig ist.
Tipp: Du kannst dein Garagentor mit Flügeltüren mit einem elektrischen Antrieb ausstatten. So ein Torantrieb funktioniert über Teleskopstangen und bietet dir tollen Komfort. Achte dann aber bei deiner Schließmechanik darauf, dass sie der Automatik nicht im Weg steht.
3. Die Verschalung anbringen
Du kannst die Bretter oder Planken nun einfach auf den Rahmen aufschrauben oder nageln. Wenn du die Tore in eingebautem Zustand fertigst, empfehlen wir dir eine Abstandsleiste auf den Boden zu legen und die Verschalungsbretter darauf zu stellen. Somit hast du automatisch einen sauberen, gleichbleibenden Abschluss an der Unterkante mit dem gewünschten Abstand zum Boden. Die obere Kante kannst du dann mit einer Stichsäge oder einer Handkreissäge trimmen. Achte beim Verschrauben oder Nageln der Sichtseite auf ein einheitliches Bild. Zeichne dir dazu eine Linie mit Bleistift vor, sodass du in einer waagrechten Linie arbeitest. Je nachdem, wie penibel du bist, kannst du die Abstände ausmessen und ebenfalls anzeichnen oder du nimmst einfach die bekannte Formel Pi mal Daumen.
4. Das Tor isolieren (optional)
Wenn du dir ein Garagentor für einen selber genutzten Hobbyraum baust, dann willst du vielleicht das Holztor isolieren. Das ist auch gar nicht besonders aufwändig. Du musst lediglich die Innenseite der Torblätter zusätzlich verbrettern oder anderweitig verschalen, zum Beispiel mit günstigem Plattenmaterial, und den entstehenden Zwischenraum, der die Breite deines Holzrahmen hat, mit Isolationsmaterial auffüllen.
5. Die Aufhängung montieren
Ohne Scharniere keine Funktion des Tores. Also geb‘ hier besonders gut acht und nimm doppelt Maß – gerade bei innenliegenden Zargen. Beachte den nötigen Freiraum für das Schwenken des Tores und den Klappweg an der Aufhängung. Der Schwenkweg wird durch das Scharnier vorgegeben.
6. Die Flügel einhängen
Wenn du die Torflügel liegend gebaut hast, ist jetzt die Zeit, sie einzuhängen. Du tust dich normalerweise leichter mit Streichen, wenn die Garagentore bereits senkrecht sind. Die Holzbehandlung ist wichtig, denn damit machst du die Konstruktion haltbar und wetterfest.
7. Schloss und Verriegelung anbringen
Nun musst du noch den Verschlusstreibriegel anbringen und das entsprechende Loch dazu in den Boden bohren. Um die Torflügel zu verschließen, brauchst du noch ein Schloss. Hier kannst du einfache Systeme nutzen oder einen Schließzylinder samt Türklinke einbauen.
Wenn du, anders als in unserem Beispiel, die Blendleiste nicht gleich mit der Verschalung gelöst hast und den Anschlag von Flügel zwei auf den Rahmen von Flügel eins gelegt hast, dann kannst du jetzt eine Blendenleiste aufsetzen. Sie verschließt dann den mittleren Schlitz zwischen den Torflügeln. Bedenke, die Blendleiste immer auf den Flügel zu leimen, mit dem das Tor zuerst geöffnet wird.
