Schematische Darstellung einer Rigolenversickerung

Rigolenversickerung

Mit einer Rigolenversickerung kannst du auf sehr engem Raum anfallendes Regenwasser zwischenspeichern und dann langsam dem Boden zuführen. Die Rigolenversickerung spart nicht nur Platz, sondern du kannst die Fläche darüber meist uneingeschränkt nutzen.

Eine Rigole sieht man nicht – also die unterirdische Rigole. Hier erklären wir dir, was eine Rigole ist und welche Elemente sie hat. Je nach örtlichen Begebenheiten lässt sich eine Rigole selbst anlegen – sicherheitshalber lohnt es sich im Vorfeld die Gemeinde zu kontaktieren, denn es kann sein, dass du hier etwas beachten musst. Langfristig kannst du durch die Rigole auch Geld sparen, wenn du das Wasser nicht in die Kanalisation einleitest, sondern gemächlich deinem Grundwasser.
Nik vom Heimmeister-Team
Dipl. Geograph, Ferienhausbesitzer & Hobbyhandwerker

Gerade in heißen Sommern kann es für deinen Garten durchaus Sinn machen, wenn du das vom Dach strömende Regenwasser nicht in die Kanalisation leitest, sondern deinen Pflanzen im Garten bzw. dem Grundwasser zuführst. Mit der richtigen Anlage kannst du auch noch langfristig Geld sparen.

Was ist eine Rigolenversickerung?

Vom französischen Wort „rigole“ stammt der Begriff, der eigentlich eine Rinne oder Graben bezeichnet. Heute versteht man unter einer Rigole einen unterirdischen Wasserspeicher, in dem das anfallende Regenwasser zwischengespeichert wird und anschließen dort langsam versickern kann. Früher wurden vorwiegend Kiesspeicher angelegt, während heute eine Rigole auch aus Kunststoffelementen bestehen kann.

Welche Rigolenarten gibt es?

Neben den offenen Versickerung wie einer Muldenversickerung gibt es unterschiedliche Rigolenarten:

  • Kies-Rigole: Klassisch werden Rigolen mit Kies, Lava oder anderen Lockersediment verfüllt und das Rohr darüber entlanggeführt.
  • Rigolentunnel: Ein halboffenes Kunststoffrohr wird auf einen Kieskörper gesetzt.
  • Kastenrigole: Fertige Rigolenelemente, die modular miteinander verbunden werden und oftmals bereits einen Überlauf beinhalten.
  • Sickerspeicher: Fertige Bausätze, die meist von Kommunen, Gemeinden oder Firmen verwendet werden, bei denen größere Mengen an Wasser anfallen, die auf einer kleinen Fläche versickern sollen.

Grundlegende Aufbau einer Rigolenversickerung

Grundsätzlich ist in den meisten Fällen die Zuführung von Regenwasser dem Grundwasser eine gute Idee, besonders bei einem geringen Flächenbedarf ist die Rigolenversickerung die richtige Wahl. Hier erfährst du, wie eine Rigolenversickerung aufgebaut ist und wie die einzelnen Teile funktionieren.

Zulauf der Rigole

Der Zulauf ist das Rohr oder die Rohre, die zur Rigolenversickerung geführt werden. Meistens sind dies die Fallrohre der Dachrinne mit dem anfallenden Regenwasser, die oberirdisch oder unterirdisch zunächst in einen Filter- oder Absetzschacht geführt werden.

Filter- oder Absetzschacht

Durch einen Filter- oder Absetzschacht verhinderst du, dass das Material (Sand, Steinchen, Schmutz) in die Rigole getragen wird und letztlich die Rigole verstopft. Regelmäßiges kontrollieren dieses Absetzschachts, der auch mal Sandfang genannt wird, ist obligatorisch, wenn du keine Überschwemmung haben möchtest. Falls die Filterung nicht richtig funktioniert, kann es sein, dass eine deutlich teurere Reinigung der Rigole ansteht oder sogar die Neuanlage der selbigen.

Rigolenkörper

Nach dem Filterschacht wird das Wasser in die Rigole geleitet. Der Rigolenkörper speichert das Wasser und gibt es dann langsam an die Umgebung ab. Damit die Funktion der Rigole nicht nachträglich durch Schwebstoffe und eindringenden Boden behindert wird, wird die Rigole mit einem speziellen Vlies umhüllt. Der Rigolenkörper kann aus Kies oder auch aus Kunststoffelementen bestehen.

Rigolenüberlauf

Am Ende einer Rigole kann es manchmal sinnvoll sein, dass neben einer Rigolenbarriere ein Überlauf eingebaut wird. Dies verhindert, dass in die Rigole mehr Wasser eingeleitet wird, als diese überhaupt zwischenspeichern kann.

Was gilt es bei der Anlage einer Rigole zu beachten?

Frostfrei anlegen

Um Schäden durch Frost in der Rigole zu verhindern, solltest du die Rigole mit einer Oberkante von ca. 80 cm Tiefe einbauen.

Über dem Grundwasser

Nach unten gibt das Grundwasser die Einbautiefe vor, denn die Rigole sollte einen Meter über dem mittleren Grundwasserniveau liegen. Dadurch verhinderst du, dass sich das Wasser länger als nötig in deiner Rigole staut.

Richtige Dimension der Rigole

Abhängig vom Zulauf und den daran angeschlossenen Dachflächen oder Garageneinfahrten solltest du die Rigole richtig dimensionieren und zur Sicherheit noch einen Überlauf einplanen. Vom DWD bekommt man eine Tabelle mit Starkniederschlagshöhen und Starniederschlasspenden nach KOSTRA-DWD und kann anhand der Daten in die Planung gehen. Auch der Untergrund spielt eine Rolle, denn wenn das Wasser nicht schnell genug versickern kann, dann benötigst du eine größere Rigole.