Heizkörper lackieren

Heizkörper lackieren

Irgendwann muss jeder Heizkörper lackiert werden, unabhängig davon, ob der alte Lack stellenweise abgestoßen, im Laufe der Jahre vergilbt ist oder die Kinder an angemalt haben. Damit der neue Lack gut hält, lohnt es sich dafür etwas Zeit zu nehmen. Der beste Zeitpunkt für das Lackieren der Heizkörper ist im Übrigen der Spätsommer oder Herbst, kurz vor der Heizperiode.

Heizkörper zu lackieren, ist keine Aufgabe, auf die man sich freut. Gleichzeitig sehen die Heizkörper nach ein paar Jahren oder vielleicht sogar Jahrzehnten etwas mitgenommen aus. Der Lack ist an manchen Stellen abgeplatzt oder irgendwie sind Kratzer entstanden. Höchste Zeit, dass die Heizkörper mal aufgehübscht werden. Mit unserem Artikel werden deine Heizkörper wieder wie neu!
Nik vom Heimmeister-Team
Dipl. Geograph, Ferienhausbesitzer & Hobbyhandwerker

Spätestens wenn man vor der Wand unterschiedlicher Lacke im Baumarkt steht, merkt man, dass es nicht nur einen Lack gibt. In unserem Artikel erfährst du, worauf du achten solltest und ob sich Sprühen statt Streichen lohnt. Viel Erfolg!

Heizung richtig lackieren

Beim Lackieren der Heizung ist die Wahl des richtigen Lacks oft der Knackpunkt und entscheidend für das Ergebnis und die spätere Geruchsbelästigung – denn die wird leider immer etwas auftreten. Zudem sollte ein Lack gewählt werden, der als spezieller Heizkörperlack ausgezeichnet ist, denn dieser hält Temperaturen bis mindestens 90 °C aus.

Naturharzlacke, Alkydharzlacke & Acryllacke

Die klassischen Heizkörperlacke sind als Kunst-, aber auch als Naturharzlacke erhältlich und lösemittelverdünnbar. Zwar klingen Naturharzlacke erstmal ökologischer, weil sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Jedoch dünsten damit gestrichene Heizkörper oft lange und intensiv aus, was beim Heizen zu einer erhöhten Geruchsbelästigung und eventuell zu gesundheitlichen Problemen durch Lösemittel führen kann.
Die Kunstharzprodukten (Alkydharzlacken) haben neben den Lösemitteln weitere gesundheitlich problematische Stoffe, wie Kunststoffmonomere und Weichmacher. Besonders dann, wenn du die sehr unangenehmen Ausdünstungen reduzieren möchtest, solltest du zu wasserverdünnbaren Acryllacken greifen. Sie haben ähnliche Eigenschaften wie die der lösemittelhaltigen Produkten, dünsten jedoch nicht so stark aus. Das Umweltzeichen Blauer Engel zeichnet besonders umwelt- und gesundheitsverträgliche Heizkörperlacke aus.

Wenn du nicht weißt, womit die Heizkörper gestrichen wurden, dann solltest du auf jeden Fall zu wasserverdünnbaren Lacken greifen. Acryllacke vertragen sich mit allen Untergründen, während Alkydharzlacke nur auf Alkydharzlacken gut haften.

Heizkörper streichen oder sprühen?

Im Baumarkt oder im Fachhandel werden immer wieder Sprühgeräte für die Heizkörperlackierung angeboten, jedoch eignen sie sich nur bedingt für das Lackieren deiner Heizung. Durch das Sprühen geht nämlich viel daneben und damit in die Atemluft. Wenn du deine Gesundheit schonen möchtest und auch deinen Geldbeutel, dann solltest du lieber zu einem andern Lack greifen.

Wenn die Rippen zu eng sind und damit schwer zu erreichen oder zu viele alte Lackschichten sich auf dem Heizkörper befinden, dann bleibt nur der Ausbau der Heizung und die professionelle Entschichtung. Manche Maler haben eine Ablaugerei die das Entfernen schnell und effektiv durch Sandstrahlen oder ein Abbeizerbad erledigt. In der Regel ist dies ein aufwendigerer Prozess, da vor dem Ausbau das Wasser aus der Heizanlage abgelassen werden muss. Daher empfiehlt sich die Wahl des Zeitpunkts außerhalb der Heizperiode.

bemalter Heizkörper vor dem Lackieren

Anstrich der Heizkörper auffrischen

  1. Rost von der Heizung entfernen

    Vor dem Streichen muss die Oberfläche sorgfältig vorbereitet werden. Lose Teile des alten Lacks, Blasen und Risse werden mit Spachtel und Drahtbürste bis auf den Grund entfernt. Anschließend werden die Heizkörper mit einem Schwamm und warmem Wasser mit Haushaltsreiniger gereinigt.
    Kommt Metall zutage, muss es mit einer Drahtbürste und Schleifpapier sorgfältig von jeglichem Rost befreit werden.

  2. Altanstrich des Heizkörpers anschleifen

    Mit einem Schleifpapier wird Oberfläche des Heizkörpers von Hand angeschliffen. Da der bisherige Lack möglicherweise Blei oder andere Schwermetalle beinhaltet, solltest du bei der Arbeit eine Staubfiltermaske tragen. Der anfallende Schleifstaub wird anschließend mit einem feuchten Lappen abgewischt.

  3. Abkleben

    Damit benachbarte Flächen nicht ungeplant mit dem Lack in Kontakt kommen, klebst du Flächen und Gegenstände mit Klebeband und Zeitungspapier ab. Gerade bei Heizkörperventilen und den Rohrverschraubungen, solltest du sorgfältig arbeiten, dass diese nicht mit Lack zugeschmiert werden.

  4. Grundieren der Heizkörper

    Da wo du Metall freigelegt hast, ist es notwendig eine Rostschutz-Haftgrundierung als Vorstrich aufzutragen. In der Regel wird diese mit einem Flachpinsel (mit Kunststoffborsten) auf die Heizkörper aufgetragen.

  5. Streichen der Heizkörper

    Jetzt wird wieder alles schön. Wie schon die Grundierung, wird nun auch der gewählte Lack aufgetragen. Es kann vorkommen, dass der erste Anstrich nicht ausreichend deckt, dann wird, nachdem der Lack etwas getrocknet (grifffest) ist, der Lack wieder angeschliffen und erneut gestrichen. Verwendete Pinsel werden gut ausgestrichen und möglichst zeitnah mit Wasser gründlich gereinigt.

  6. Aufheizen & Lüften

    Beim ersten Aufheizen der gestrichenen Heizkörper kommt es zu unangenehmen (und gesundheitsschädlichen) Ausdünstungen. Daher ist es ratsam, ein paar Tage vor der Heizperiode die Heizung möglichst stark aufzuheizen und gut durchzulüften.