Ein Flachdach abdichten gehört zu den Aufgaben, die viele Personen auch in Eigenregie erledigen können. Gerade auf einer Garage oder einem anderen Nebenräumen kannst du das Flachdach mit etwas Übung selber abdichten.
Das Flachdach muss deutlich mehr aushalten, als ein steil abfallendes Dach mit Dachziegeln, denn hier steht unter Umständen das Wasser viel länger. Regelmäßiges kontrollieren des Flachdachs gehört zu den Pflichten des Inhabers und wenn du schon auf die Leiter kletterst, kannst du nachsehen, ob die Abflüsse auch noch alle funktionieren und nicht verstopft sind.
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Abdichtungsmöglichkeiten Flachdach
Der Klassiker beim Flachdach abdichten ist sicherlich Bitumen. Die schwarzen Bitumenbahnen kann man auf diversen Flachdächern sehen. Manchmal schauen sie nur am Rand heraus, aber neben dem Klassiker Bitumen haben sich auch andere Materialien und Aggregatzustände zum Abdichten bewährt.
Bitumenbahnen
Die Bitumenbahnen werden traditionell als Abdichtungsmaterial für Flachdächer verwendet und kommen auch heute noch oft zum Einsatz. Mithilfe eines Propangasbrenners werden die Bitumenbahnen mit dem Untergrund und miteinander verschweißt. Je nach Wichtigkeit des Flachdachs (Unterstand der Mülltonnen oder Garage) werden Bitumenbahnen zweilagig oder sogar dreilagig verlegt. Solche Propanbrenner können in einigen Fachmärkten auch ausgeliehen werden.
EPDM-Bahnen
Die Kautschukbahnen sind eine Alternative zur traditionellen Bitumenbahn. Sie gehört zu den Elastomerbahnen und bedeutet ausgeschrieben Ethylen-Propylen-Dien-Monomere (EPDM). Der synthetische Kautschuk, ist zwar teurer als Bitumen, hält aber länger und wird manchmal auch als oberste Bahn auf eine Bitumenabdichtung verlegt. Im Gegensatz zu Bitumen werden die EPDM-Bahnen nicht verschweißt, sondern verklebt.
Kunststoffbahnen
Als dritte Möglichkeit bieten Kunststoffbahnen eine Abdichtung für das Flachdach. Das Leichtgewicht der Kunststoffbahn tritt in unterschiedlichen Materialien auf (u.a. Polyolefin-Legierungen, Polyvinylchlorid, Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymer) und punktet auch im Gewicht. Die Kunststoffbahnen werden oft nicht mit dem Untergrund verklebt, was das Verlegen deutlich erleichtert. Lediglich die Nähte werden mit Heißluft verschweißt. Damit der Wind die Abdichtung nicht zum Nachbarn trägt, wird sie mit einer Auflast gesichert.
Flüssigkunststoff und Bitumenanstrich
Ganz ohne Nahtstellen kommt der Flüssigkunststoff oder der Bitumenanstrich aus. Besonders eignet sich die flüssige Abdichtung bei Aufbauten wie Lichtkuppeln, Schornsteinen oder Dachabläufe. Je nach Material kann diese Abdichtung auch mit den oben genannten Bahnen kombiniert werden und ergänzen sich in ihren Eigenschaften perfekt. Aufgetragen werden sie meist mit einer Rolle oder Pinsel und haben den Vorteil, dass eine mechanische Befestigung am Rand entfällt. Früher wurden ganze Dächer mit einer flüssigen Abdichtung bestrichen. Und wenn es nur darum geht, kleinere Stellen oder auch beschädigte Stellen abzudichten, dann lohnt sich diese Methode definitiv.
Worauf achten beim Abdichten eines Flachdachs?
Eine Grundvoraussetzung zur nachhaltigen Dachabdichtung ist, dass es penibel sauber ist, bevor die Abdichtungsbahnen oder die Flüssigabdichtung aufgebracht werden. Besonders solltest du auf Verschmutzungen durch Öle und Fette achten. Je nach Material gibt es Anforderungen bzgl. der Temperatur (nach unten und oben), die sinnvollerweise eingehalten werden sollten. Besonderes Augenmerk solltest du auf Kanten und Durchlässe legen. Hier gibt es manchmal besondere Formteile, wie z.B. für Innenecken, Außenecken, Abflüsse oder Schornsteine.