Entsorgung von Rigips oder Gipskarton

In diesem Artikel erfährst du, was Rigips ist, ob es recyclebar ist und wie du es am besten entsorgen kannst. Außerdem gehen wir auf die Kosten der Entsorgung von Rigips ein.

Jeder kennt Rigips. Doch kaum einer weiß, dass der Begriff Rigips eigentlich ein Deonym ist. Oder wusstest du, dass RIGIPS ein Markenname ist, der sich als Gattungsbegriff für eine ganze Branche etabliert hat, nämlich wenn von Ausbaulösungen mit Gipsplatten des Innenaustrockenbaus gesprochen wird? Willst du neutral formulieren und nicht den Markennamen nutzen, dann sprich von Gipskarton, bzw. Gipskartonplatten oder -wänden.

Was ist Rigips?

Nun, was ist also Rigips? Rigips ist ein Baustoff, der aus Gips, Wasser und Papier besteht. Die Gipskartonplatten sind wie ein Sandwich gefertigt: Zwischen zwei Kartonlagen als Trägermaterial und zum Stabilisieren befindet sich der Gips. Rigips wird oft für den Innenausbau verwendet, um Wände oder Decken zu verkleiden. Gipskarton ist beliebt, da es einfach zu verarbeiten und relativ preiswert ist.

Es gibt auch REA-Gipskarton. REA-Gips ist – vereinfacht gesagt – ein Abfallstoff aus Kohlekraftwerken im Gegensatz zum normalen Gips, der als natürlicher Rohstoff in der Umwelt vorkommt.

Schubkarre mit Rigipsresten
Achte beim Rückbau auf Materialtrennung

Ist Rigips recyclebar?

Ja, Rigips ist recyclebar. Wie oben beschrieben, sind beide verwendete Materiale – der Gips und die Kartonage – natürliche Rohstoffe und daher prinzipiell unkritisch. Gips ist wasserlöslich und ist nicht sehr reaktionsfreudig. Das Material wird in speziellen Anlagen recycelt und kann dann als Gips wieder verwendet werden. Dazu werden zunächst die Papieranteile so gut es geht entfernt und dann der Gips zerkleinert und gesiebt. Als Ergebnis erhält man Gips von ähnlich hoher Qualität, wie beim Ursprungsrohstoff. Eine umweltfreundliche Entsorgung von Rigips ist also möglich.



Wie kann ich Rigips entsorgen?

Wie gesagt, sind Gipsabfälle in der Regel weder gesundheitsschädlich noch gefährlich, dennoch fällt Rigips in den Bereich der ordentlichen Abfallentsorgung. Wichtig zu wissen ist, dass Rigips oder Gipskarton kein Bauschutt ist und auch kein Sperrmüll. Aber auch wenn es kein Sondermüll ist, darfst du es nicht einfach in den Müll werfen. Nur kleinste Mengen können im haushaltsüblichen Restmüll entsorgt werden. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, Rigips umweltfreundlich zu entsorgen.

Bauschutt im Container
Gipskarton gehört nicht in den Bauschuttcontainer sonder getrennt recycled

Zunächst solltest du prüfen, ob es in deiner Region eine Recyclinganlage gibt, die Rigips annimmt. Dort wird das Material dann recycelt. Wenn es keine Anlage in deiner Nähe gibt, kannst du den Rigips auch in einem Baustoffhandel oder auf einer Deponie abgeben. Achte jedoch darauf, dass du den Rigips nicht mit anderen Materialien vermischt. Eine Vermischung erschwert die Wiederverwertung des Materials. Wenn du große Mengen zu entsorgen hast, empfehlen wir ein professionelles Entsorgungsunternehmen zu beauftragen, dass die Gipskartonreste bei dir abholt und fachgerecht entsorgt. So sind zum Beispiel die Firmen MUEG und STRABAG als einzige Gips-Verwerter in die Verwerterdatenbank Bayern zu finden.

Was kostet die Entsorgung von Rigips?

Die Kosten für die Entsorgung von Rigips variieren je nach Region und Entsorgungsart. Wenn du den Rigips in einer Recyclinganlage abgibst, kann es sein, dass du dafür zahlen musst. Auch auf Deponien können Gebühren anfallen. Informiere dich am besten vorher über die Kosten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Achte darauf, dass der Gipsabfall nicht mit anderen Abfällen oder Schutt vermischt wird, denn sonst wird er als gemischter Bauabfall deutlich teurer bei der Entsorgung.

Wenn du einen Containerdienst beauftragst, wird er die Entsorgung nach der tatsächlichen Menge berechnen. Hier kannst du mit Preisen um die 70 Euro je Tonne rechnen. Containerpauschalen beginnen etwa bei 250 Euro für einen 3m³ Container. Größere Container sind umgerechnet auf den m³ natürlich günstiger.